Neubau Altenpflegeheim Pauline-Maier-Haus
Neubau eines Altenpflegeheimes
Der Ersatzneubau für das Alten- und Pflegeheim Pauline-Maier-Haus in Mannheim wurde notwendig, da die aus den 30er Jahren, als ehemals jüdisches Krankenhaus entstandenen, Bestandsgebäude sowohl in Hinsicht auf die Bausubstanz als auch auf die funktionale und räumliche Struktur heutigen, modernen Anforderungen an ein Pflegeheim nicht mehr entsprechen. Der Bau wurde nach den Wettbewerbsentwürfen der Architekten Schmucker und Partner errichtet. Zur Aufrechterhaltung des Pflegebetriebs und um den Bewohnern ihre gewohnte Umgebung so lange wie möglich zu erhalten, erfolgt der Neubau in zwei Bauabschnitten mit Teilumzug und Teilabbruch nach Vollendung des ersten Bauabschnitts.
Das fünfgeschossige Gebäude wird als Stahlbeton-Schottenbau errichtet. Die vorhandenen Zimmertrennwände werden zur Lastabtragung verwendet und im Erdgeschoss, bzw. Sockelgeschoss teilweise durch freitragende Stahlbeton-Wandscheiben abgefangen. Sie ermöglichen die für die Infrastruktur erforderlichen geänderten Grundrissstrukturen in den betreffenden Geschossen.
Die Flure und Sanitärzonen bleiben unterzugsfrei und erlauben somit großzügige Raumstrukturen, die eine Optimierung der Pflegezimmer durch ein Höchstmaß an Flexibilität und Übersichtlichkeit gestatten. Die Verwendung von Stahlbetonwandelementen mit gefärbtem Sichtbeton ermöglicht die Verbindung von konstruktiv erforderlichen Bauteilen in Kombination mit architektonisch gewünschten Gestaltungselementen.
Auf Grund der Lage des Gebäudes in Neckarnähe wird eine Gründung mittels Großbohrpfählen erforderlich, da tragfähige Bodenschichten erst in ca. 6 – 8 m Tiefe unterhalb der Fundamente anstehen. Da die Großbohrpfähle als reine Verdrängungspfähle unbewehrt ausgeführt werden, erfolgt die Aufnahme der entstehenden Horizontalkräfte aus Wind, Schiefstellung, einseitiger Erdanschüttung und Erdbeben über die vorhandenen Fundamentbalken mittels Aktivierung des passiven Erddrucks.
In enger Zusammenarbeit von Architekt, Tragwerksplanung, Haustechnikplanung und Nutzer wurde ein Gebäude errichtet, das auf Grund seiner großzügigen Grundrissgestaltung ein gelungenes Beispiel für zeitgemäße Seniorenpflege ohne Anonymität und Klinikatmosphäre darstellt. Mehrere Auszeichnungen der Architektenkammer B-W (Beispielhaftes Bauen 2007) und des BDA (Auszeichnung guterBauten 2008) zeigen dies auch in der äußeren Wahrnehmung.