Haus der Evangelischen Kirche in M1, 1a
Neubau eines Büro- und Verwaltungsgebäudes mit Tiefgarage
Die evangelische Kirche Mannheim besitzt im Quadrat M1, 8-9 ein stark sanierungsbedürftiges Gebäude aus den 50er Jahren, dessen Bausubstanz und Struktur künftigen Anforderungen der Kirchenverwaltung nicht mehr genügen konnten. Daher fiel die Entscheidung, dieses Gebäude abzureissen und an gleicher Stelle ein modernes Büro- und Verwaltungsgebäude mit Anbindung an das ebenfalls von der evangelischen Kirche genutzte Gebäude in M1, 1 zu errichten. Das neue Gebäude wird nach den Wettbewerbsentwürfen des Architekturbüros Auerbacher, Burghausen, gestaltet.
Es entsteht ein fünfgeschossiges, als Stahlbetonskelettbau errichtetes modernes Verwaltungsgebäude mit Tiefgarage. Stützen, Stahlbetonflachdecken, aussteifende Wände und Treppenhäuser mit einem großzügigen durch alle Geschosse durchgehenden inneren offenen Treppenhaus bilden das Traggerüst des Gebäudes. Die straßenseitigen Kelleraußenwände des Bestandsgebäudes werden als rückverankerter Baugrubenverbau genutzt und verstärkt durch aufbetonierte Lastverteilungsbalken zur vertikalen Lastabtragung des wesentlich schwereren Neubaus herangezogen. Somit kann ein separater Baugrubenverbau und die Herstellung einer neuen Kelleraußenwand mit Gründung eingespart werden.
Eine voll verglaste Pfosten-Riegelfassade mit festen und verschiebbaren Elementen von Sonnenschutzlamellen bilden eine moderne und optisch ansprechende Aussenfassade. Die feststehenden absturzsichernden Lamellenelemente bieten die Möglichkeit, die dahinter liegenden Fenster zu öffnen. Damit wird auch im Sommer durch Nutzung der vorhandenen Nachtabkühlung ein erträgliches Raumklima hergestellt. Auf eine sonstige zusätzliche Gebäudekühlung kann verzichtet werden. Mit der Bauweise wurden alle Möglichkeiten eines betriebskosten- und ressourcensparenden Gebäudekonzepts genutzt. Der eingeschossige Verbindungsbau im Innenhof des Quadrats M1, der als Versammlungsraum genutzt wird, sorgt für die Anbindung an die Gebäude an der Breiten Straße. Durch massive, in die Tragstruktur eingreifende Umbauten im Erdgeschoss entsteht in diesem Bestandsgebäude eine großzügige und einladende Eingangszone für den Neubau. Dabei wurden im Bestand tragende und aussteifende Gebäudetrenn- und Aussenwände abgefangen.
Von dem neuen 'Haus der evangelischen Kirche' in M1, 1a verspricht sich die Evangelische Kirche Mannheim eine Standortaufwertung sowie eine erhöhte öffentliche Wahrnehmung aller kirchlichen Einrichtungen. Es beweist, dass durch eine durchdachte Gebäudekonzeption unter Einsatz aller moderner, energetisch-optimierter Baustoffe und Gebäudetechniken ein Invest getätigt werden kann, das innerhalb kurzer Zeit zu deutlichen Einsparungen bei den Betriebskosten führen wird.