Hans-Müller-Wiedemann Schule

Neubau einer behindertengerechten Schule

In den Rheinauen im Süden Mannheims wurde zwischen Gärten und altem Baumbestand eine Schule für Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen gebaut.

Das Konzept des Schulbaus besteht aus einem Hofhaus, dessen Hof sich nach Süden öffnet und sich in drei Bauteile gliedert: Das Klassenhaus im Westen, den Mehrzweckbereich in der Mitte und dem Lehrerhaus mit Sonderfunktionen im Osten. Alle Teile des Gebäudekomplexes werden durch ein mehrfach gefaltetes Dach verbunden.

Im Erdgeschoss und dem Obergeschoss des Klassentraktes bilden jeweils zwei Klassen ein Raumpaar mit gemeinsamem Eingangsbereich zum Flur, der als Pausen- und Aufenthaltsraum genutzt wird und zum Entspannen einlädt. Im Halbsouterrain befinden sich die Werkräume und der offenen Werkhof. Dieser stellt die Verbindung nach Außen her und sorgt gleichzeitig für eine optimale Tageslichtbeleuchtung der Räume. Im Mittelbau sind neben der Aula und dem angeschlossenen Speiseraum, ein Eurythmieraum und ein Raum zum Probewohnen untergebracht. Das offene, vorgelagerte Foyer verbindet als zweigeschossige Halle alle Bereiche des Hauses. Im Lehrerhaus befinden sich neben dem Lehrerzimmer und dem zentralem Büro auch die Küche, ein Besprechungszimmer und der Malsaal.

Vorherrschende Materialien sind teilweise lasierter Sichtbeton und Holz. Die Materialien in ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit und offenen Charakteristik, mit rauen oder glatten Oberflächen, regen zum Ertasten an. Die großen Fensterflächen schaffen ein enges Verhältnis zwischen Innen- und Außenraum.

Die Gebäude wurden in einer Mischkonstruktion aus Stahlbeton und Holzrahmenbauweise erstellt. Das Kellergeschoss des Klassentraktes ist als 'Weiße Wanne' gegen drückendes Wasser ausgebildet. Die darüberliegende Flachdecke wurde aufgrund der geometrischen Randbedingungen in schlanke, punktgestützte Stahlbetonwände im Erdgeschoss hochgehängt. Die Decken über dem Erdgeschoss sind teilweise vorgespannt. Das Obergeschoss des Klassentraktes und die Fassade wurden in Holzrahmenbauweise ausgeführt. Die durchgängige Dachkonstruktion mit ihren mehrfach gefalteten, windschiefen Flächen wurde als Holzsandwichkonstruktion gefertigt. Das Gebäude ist über Wandscheiben und Treppenhaus/ -Aufzugskerne ausgesteift.

Neben den hohen geometrischen Anforderungen musste besonderes Augenmerk auf eine Verträglichkeit der gewünschten unterschiedlichen Konstruktionsprinzipien und Materialien gelegt werden. Darüber hinaus sollte die Planung eine möglichst wirtschaftliche und zugleich ansprechende Bauweise gewährleisten. Dies konnte Dank der engen Zusammenarbeit mit dem Architekten, den Planungsbeteiligten und den ausführenden Firmen erreicht werden.

Auszeichnung
Ausgezeichnet beim Wettbewerb 'Beispielhaftes Bauen Mannheim 2001-2007'

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