Facharztzentrum Collinistraße

Neubau zur Kapazitätserweiterung des Theresien-Krankenhauses

Das an seine baulichen Grenzen stoßende Theresien-Krankenhaus in Mannheim ist stets auf der Suche nach Möglichkeiten zum Schaffen neuer Nutzflächen in Verbindung mit optimaler Auslastung der vorhandenen medizinischen Großgeräte am Klinikstandort. Bereits im Jahr 2004 entstand so der Gedanke, ein Facharztzentrum in der Nähe des Krankenhauses zu errichten. Damit sollte auch die Möglichkeit geschaffen werden, vermietete Klinikbereiche auszulagern und gleichzeitig neue Facharztbereiche dort anzusiedeln.

Fündig wurde man beim nur zur Hälfte bebauten Grundstück zwischen der Collinistraße und dem Cahn-Garnier-Ufer in unmittelbarer Nähe des Standorts des Theresien-Krankenhauses. Die seit Erstbebauung mit einem Verwaltungsgebäude in den 20er Jahren vergangenen Jahrhunderts verbliebene Freifläche dieses Grundstücks wurde in zwei neue Einzelgrundstücke unterteilt und mit einem Verwaltungsgebäude sowie dem Facharztzentrum neu bebaut. Die Geschossigkeit dieses 'Doppelhauses' ergab sich aus der Höhe der umliegenden Bebauung.

Es wurde frühzeitig erkannt, dass es sich bei den oberen Bodenschichten um nicht tragfähigen Baugrund handelt. Daher musste das achtgeschossige Gebäude mit zurückgesetztem Penthouse-Geschoss auf Pfählen gegründet werden. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden diese gleichzeitig auch für eine Geothermie-Anlage mit Bauteiltemperierung zu Kühl- und Heizzwecken genutzt. Die jahreszeitbedingten, unterschiedlichen Temperaturbeaufschlagungen der tragenden Bauteile wie Pfähle und Geschossdecken stellten sich dabei als neue, herausfordernde Planungsaufgabe dar.

Das vielgeschossige Gebäude wurde in Stahlbeton-Skelettbauweise mit zwei erdangeschütteten Untergeschossen errichtet und als wasserundurchlässige 'Weiße Wanne' ausgeführt. Die Geschossdecken wurden als weitgespannte Flachdecken unterzugsfrei zur möglichst flexiblen Raumgestaltung mietergerecht hergestellt. Aufgrund der in die Ortbetondecken eingelegten Geothermie-, Kühl-, bzw. Heizschläuche musste der Einbau und die Art der Bewehrungsverlegung minutiös im Detail geplant und zeichnerisch umgesetzt werden. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgte über stabilisierende Wandscheiben und Aufzugs-, bzw. Treppenhauskerne. Neben einer Tiefgarage im zweiten Untergeschoss, einem Labor und einer Apotheke ist das Gebäude überwiegend mit Arztpraxen unterschiedlicher Fachrichtungen sowie Praxen für Krankengymnastik belegt.

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